So gelingt die automatisierte Umsetzung der Digital Data Chain

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VDI 2770
Mischa Vollmann

von Mischa Vollmann

Mai 02, 2024

So gelingt die automatisierte Umsetzung der Digital Data Chain

Die drei Bestandteile der Digital Data Chain: AutoID, VDI2770 und IEP • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas/Shutterstock.com

Ist die Digital Data Chain für Ihr Unternehmen ein drängendes Thema? Erwarten Ihre Kunden, dass Sie Informationen und technische Dokumente gemäß den Vorgaben der Digitalen Datenkette bereitstellen, Sie wissen aber nicht, wie sie dieses Ziel mit akzeptablem Aufwand erreichen? Eine durchgängige Digitale Datenkette bietet eine ganze Menge Vorteile. Doch bevor es so weit ist, gilt es, zwei Technologien und einen Standard zu meistern. Das kann eine mühsame und aufwendige Aufgabe sein. Zahlreiche Anlagenhersteller, Maschinenbauer, Komponentenhersteller und Zulieferer der Prozessindustrie stehen aktuell vor dieser Herausforderung. In diesem Beitrag lernen sie die Vorteile der Digital Data Chain kennen. Sie erfahren, welche Herausforderungen die Umsetzung mit sich bringt und wie Sie mit plusmeta automatisiert und mit wenig Aufwand diese Herausforderungen meistern.

Diese Vorteile bietet die Digital Data Chain

Die Umsetzung der Digital Data Chain ist zunächst mit Mehraufwand verbunden. Es lohnt sich aber, diesen auf sich zu nehmen. Denn letztendlich profitieren Hersteller, Zulieferer, Anlagenbetreiber und Dienstleister von der Implementierung der Digitalen Datenkette.

Das Digital Data Chain Consortium treibt die Etablierung einer durchgängigen Digitalen Datenkette vom Hersteller bis zum Anlagenbetreiber voran. In diesem Konsortium haben sich Anlagenbetreiber, Technologielieferanten und Dienstleister vornehmlich aus dem Bereich der internationalen Prozessindustrie zusammengefunden. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, für einen standardisierten und effizienten Informationsaustausch zwischen Betreibern, Dienstleistern und Herstellern von Maschinen und Komponenten der Industrie 4.0 zu sorgen. Für dieses Ziel erarbeitet das Digital Data Chain Consortium die notwendigen Standards und Technologien. Unter anderem entwickelt das Konsortium nationale Standards und Richtlinien zu international gültigen ISO/IEC-Standards weiter.

Die Digitale Datenkette stellt sicher, dass die richtigen Informationen, zu jeder Zeit, an jedem Ort und auf jedem Endgerät verfügbar sind. Denn das löst gleich eine ganze Reihe an Herausforderungen der voranschreitenden Digitalisierung in der Industrie.

Der reibungslose digitale Austausch von Informationen und technischen Dokumenten macht Prozesse effizienter. Betriebsabläufe lassen sich optimieren und noch weiter automatisieren. Gleichzeitig bleiben die Prozessbeteiligten dank der igitalen Datenkette über den kompletten Lebenszyklus eines Produkts oder einer Anlage miteinander verbunden. Mit einer durchgängigen Digital Data Chain lassen sich Maschinen und Anlagen schneller aufbauen und in Betrieb nehmen. Alle Komponenten einer Anlage sind über eine digitale ID eindeutig identifizierbar. Ihre technischen Daten stehen über eine Cloud-basierte Plattform jederzeit zur Verfügung. Ausfall- oder Stillstandszeiten werden reduziert, da Techniker die erforderlichen Reparaturanleitungen oder Ersatzteillisten immer direkt griffbereit haben und nicht erst lange nach ihnen suchen müssen. Darüber hinaus entsteht mehr Rechtssicherheit, denn rechtliche Probleme durch nicht auffindbare Prüfzertifikate sind passé.

Zudem ist die Digitale Datenkette eine wichtige Grundlage für digitale Zwillinge. Reale Produkte lassen sich über ihren kompletten Lebenslauf virtuell abbilden und als virtuelle Objekte in die vernetzten Prozesse der Industrie 4.0 einbinden. An dieser Stelle sei auch darauf hingewiesen, dass die im Digital Data Chain Consortium zusammengeschlossenen Unternehmen bereits seit 2023 begonnen haben, die Einhaltung der Anforderungen der Digital Data Chain zu einem Musskriterium für ihre Lieferanten zu machen. Lieferanten geben dies an ihre Sublieferanten weiter. Wenn Sie die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens erhalten möchten, werden Sie um die Umsetzung der digitalen Datenkette nicht umhinkommen.

Ein zentraler Bestandteil der Digitalen Datenkette: Datenaustauschpakete nach VDI2770 Ein zentraler Bestandteil der Digitalen Datenkette: Datenaustauschpakete nach VDI2770 • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas

Die Herausforderungen bei der Umsetzung der Digital Data Chain

Die für die Digitale Datenkette erforderlichen Standards und Technologien hat das Digital Data Chain Consortium gemeinsam erarbeitet. Im Wesentlichen sind diese drei Anforderungen zu erfüllen:

1. Eindeutige und automatische Identifikation von physischen Objekten nach IEC 61406

Grundlage für die weltweit eindeutige, automatische Identifikation physischer Komponenten ist die maschinenlesbare AutoID. Die AutoID bindet physische Komponenten quasi in die Digitale Datenkette ein. Sie ist ein digitales Typenschild in Form eines QR-Codes oder RFC-Tags. Mit dem digitalen Typenschild erhält zum Beispiel ein Techniker durch einfaches Scannen Zugriff auf alle gerade benötigten Informationen. Wie sich der eindeutige Identifier erstellen lässt, regelt IEC 61406 (ehemals DIN SPEC 91406). Entsprechende IDs sind für jede Maschine oder Komponente zu generieren und an den physischen Objekten anzubringen.

2. Bereitstellung digitaler Herstellerinformationen als VDI-2770-Container Ein weiterer essenzieller Bestandteil der Digitalen Datenkette ist die Richtlinie VDI 2770. Diese vom Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) entwickelte Richtlinie gibt die Mindestanforderungen für ein elektronisches Austauschformat einer digitalen Gesamtdokumentation eines Produkts vor. Sie beschreibt die Anforderungen an Format, Struktur und Metadateneinsatz. Für eine VDI-2770-konforme Dokumentation müssen die Dokumente im PDF/A-Format vorliegen und zusammen mit einer XML-Metadatendatei in einen ZIP-Dokumentencontainer gepackt werden. Alle Dokumente sind entsprechend ihrem Verwendungszweck und ihrer Art zu klassifizieren. Die Dokumentenstruktur muss die Struktur der Produktbestandteile abbilden und entsprechend verschachtelt sein. Sämtliche Dokumente sind in einem Gesamtdokumentationscontainer mit einem Hauptdokument, das als Inhaltsverzeichnis dient und ebenfalls eine XML-Metadatendatei enthält, gebündelt. Da technische Dokumentationen in der Regel sehr umfangreich sind und viele Dokumente in unterschiedlichen Formaten, teils sogar noch in Papierform vorliegen, kann die Umsetzung der VDI-Richtlinie sehr herausfordernd sein. Insbesondere, da auch die notwendigen Metadaten extrahiert und in eine XML-Datei geschrieben werden müssen.

3. Bereitstellung und Zugriff auf Informationen über eine Cloud-basierte, digitale Informationsaustauschplattform Die Bereitstellung der Informationen erfolgt über eine Cloud-basierte Information Exchange Platform (IEP). Über diese digitale Informationsaustauschplattform erhalten Hersteller, Dienstleister und Anlagenbetreiber von beliebigen Orten aus Zugriff auf die Daten. Um diese Anforderung zu erfüllen, müssen die VDI-2770-konformen, digitalen Herstellerinformationen in die entsprechende Plattform hochgeladen und dort zur Verfügung gestellt werden.

Eindeutitge Zuordnung dank AutoID Eindeutitge Zuordnung dank AutoID • Grafik: plusmeta GmbH, Viktoria Kurpas

Mit der plusmeta-Software die Digital Data Chain automatisiert und smart umsetzen

Mit plusmeta kann es ganz einfach sein, die beschriebenen Anforderungen zu erfüllen. Die Digitale Datenkette lässt sich (teil-)automatisiert und smart umsetzen.

Mithilfe einer speziell für die Richtlinie VDI 2770 entwickelten Künstlichen Intelligenz und einem einfachen, intuitiven Workflow erstellen Sie valide, richtlinienkonforme Dokumentationscontainer im Handumdrehen. Die Künstliche Intelligenz sorgt für die automatisierte Erkennung der geforderten Metadaten.

Auch die AutoIDs nach IEC 61406 generieren Sie mit plusmeta ganz einfach. Die plusmeta-Plattform stellt Ihnen hierfür die entsprechenden Funktionen zur Verfügung. Sie setzt die AutoID aus den Metadaten automatisch zusammen und generiert den zugehörigen QR-Code, der sich auf dem entsprechenden Bauteil anbringen lässt. Auf Wunsch lassen sich Bestandteile der AutoID sogar verschlüsseln.

Zu guter Letzt erlaubt die plusmeta-Lösung den automatischen Upload der Daten in die digitale Informationsaustauschplattform. Plusmeta bietet verschiedene Möglichkeiten zur Implementierung und Automatisierung entsprechender Schnittstellen. Über die Einbindung dieser Schnittstellen lassen sich die digitalen Dokumente per Knopfdruck an den Kunden ausliefern.

cloudbasierter Informationsaustauschplattform für die Digital Data Chain Bedarfsgerechte Bereitstellung dank cloudbasierter Informationsaustauschplattform • Grafik: plusmeta GmbH

Mit plusmeta automatisieren Sie die Digital Data Chain im Handumdrehen

Möchten Sie mehr über die Möglichkeiten der plusmeta-Software im Bereich der Digital Data Chain erfahren? Zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns noch heute. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen die Herausforderungen einer smarten und automatisierten Umsetzung der Digitalen Datenkette zu meistern.

Gerne vereinbaren wir mit Ihnen eine erste unverbindliche Demo.

Sie möchten mehr aus der Praxis erfahren? In unserer Success Story berichten wir darüber, wie der Pharmakonzern Merck dank der smarten plusmeta-KI die Digitale Datenkette umgsetzt hat: “Success Story: Die Digitale Datenkette mit KI-plusmeta & Merck”